Sonntag, 27. April 2008

Insel der verlorenen Träume

Insel der verlorenen Träume - Schweizer in der Dominikanischen Republik

Die Dominikanische Republik, auf der Karibikinsel Hispanola gelegen, ist bei Schweizer Auswanderern äusserst beliebt. Über 1600 Schweizerinnen und Schweizer sind beim Generalkonsulat in Santo Domingo gemeldet. Das Paradies scheint gefunden, denn Farmland ist günstig, das Klima bekömmlich, die Strände sind weiss und die Frauen schön. Das ist der Stoff, aus dem die Inselträume sind.

Nur, die Realität ist anders: Die Korruption macht zu schaffen, andere Neuankömmlinge stolpern über ihre Blauäugigkeit und viele liebestolle Männer verlieren zuerst den Kopf und dann das Vermögen. Die Reportage von Beat Bieri aus dem Jahre 2006 zeigt die Mühsal, ja das Scheitern von Auswanderern in paradiesischer Kulisse.

Feierabend & Söhne

Feierabend & Söhne - Eine Familiensaga zwischen der Karibik und dem Kanton Uri

Ein Film von Christoph Müller

Vor etwas mehr als einem Jahr zeigte „Dok“ das berührende Schicksal des Schweizer Schnapsbrenners Karl Feierabend, der in die Karibik ausgewandert und dort gestorben war. In einer Fortsetzungsgeschichte schildert der Dokumentarfilmer Christoph Müller nun das Schicksal von Karl Feierabends Söhnen und erzählt diese Familiensaga, die er von 1988 bis heute beobachtet hat.

Kari und seine Söhne

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Der Vater, Karl Feierabend wollte Grossfarmer in der Dominikanischen Republik werden und endete als karibischer Kleinbauer. Vor über 20 Jahren war er ausgewandert und hatte auf der tropischen Insel eine grosse Farm gekauft. Doch er wurde betrogen und machte nach nur einem Jahr Pleite. Doch er blieb dort und lebte auf einem kleinen Bauernhof, wo er sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlug. Mit seiner Frau Marina zeugte er vier Söhne, die nun alle nur eines im Kopf haben: sie wollen weg aus diesem armen Land.

Video der Sendung

Und nun kommen alle seine Söhne und auch seine Witwe Marina in die Schweiz. Sie leben jetzt im Kanton Uri, fast wie ganz gewöhnliche Immigranten aus der Dritten Welt. Der einzige aber wichtige Unterschied: sie haben alle einen Schweizer Pass. Der Film zeigt wie sie versuchen, sich in das zu verwandeln, was ihr Pass verspricht. In „richtige“ Schweizer nämlich. Das ist nicht einfach: es ist kalt im Schächental, wo sie wohnen und es ist nicht einfach, Arbeit zu finden. Dazu kommt die Schwierigkeit, die deutsche Sprache zu lernen.
Eine berührende Familiensaga über Traum und Wirklichkeit, Flüchten und Standhalten, Sieg und Niederlage.

Marina Feierabend

SF

Carlos, der älteste Sohn, hat sich bereits gut eingelebt und hat eine Schweizer Freundin gefunden: Tanja

Carlos und Tanja

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Samuel, der Jüngste, ist seit einem Jahr hier, arbeitet als Hilfskraft in einer Bäckerei und kämpft mit der deutschen Sprache. Doch er hat, wie alle seine Brüder einen grossen Traum: hier in der Schweiz will er einmal so viel Geld verdienen, dass er immer wieder zurück kann in die Karibik, dorthin, wo er aufgewachsen ist.
Ein Leben zwischen zwei Welten und Kulturen. Wie es schon sein Vater vorgemacht hatte. Nur umgekehrt.

Marina, Fredy und Sämi

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Autor Christoph Müller

Christoph Müller (57) ist Leiter der Redaktion „Reporter“ und Chefreporter des Schweizer Fernsehens. Er profilierte sich in den vergangenen Jahren durch seine Reportagen, die er als Journalist und Kameramann produzierte. Seine Filme handelten von ganz unterschiedlichen Themata und führten ihn in die verschiedensten Weltgegenden. Zum Beispiel:
„Der Lauf des Lebens“ Dok über Leben und Sterben der alzheimerkranken Margrit Woodtli in Thailand.
„Drei Tage im Dezember“, eine Reportage über die Wahl Christoph Blochers in den Bundesrat (2003)
„Alte Männer, kurze Hosen, junge Frauen“ über ältere Schweizer, die nach Pattaya auswandern (2005)
„Russische Trilogie“ – drei Frauenbiografien in der Zeit der politischen Transformation (2001)

Früher war Müller unter anderem Korrespondent des Schweizer Fernsehens in Moskau und Leiter von 10vor10. Er gewann verschiedene Auszeichungen, darunter den Zürcher Fernsehpreis sowie den „Tele“-Preis für die Sendung „Reporter“.

Christoph Müller

SF

Schlecht in der Schule

Donnerstag, 10.04.2008, 20:00 Uhr auf SF1

Schlecht in der Schule - untauglich für eine Berufslehre

Film von Bruno Meyer und Hanspeter Riklin

15'000 Schulabgänger – darunter viele mit ausländischen Wurzeln – haben so grosse Mühe mit Lesen und Rechnen, dass eine Berufslehre für sie kaum in Frage kommt. Andere wissen nicht, wie sich benehmen, und schon gar nicht, wie sich bewerben. Ohne Beruf droht ihnen ein Leben am Rande der Gesellschaft: Ausschluss statt Integration.

Die 16 Jugendlichen des Förderprojektes "Speranza 2000". Alle hoffen auf eine Lehrstelle, nicht alle werden es schaffen.

SF

Speranza 2000, ein Förderprojekt des Unternehmers Otto Ineichen, will den sozialen Sprengsatz entschärfen und bietet einigen der ratlosen Jugendlichen eine letzte Chance. In «DOK» erzählen sie, wie es zum Desaster kommen konnte.

Video der Sendung

Gemäss den neuesten Pisa-Zahlen haben rund 15'000 Schulabgänger schlechte Karten bei der Lehrstellensuche. Vielen von ihnen war die Schule ein Graus, gelernt haben sie weder das Abc noch das Einmaleins.

Arton

SF

Die neu Zugewanderten hatten dafür meist zu wenig Zeit. Das Ergebnis ist dasselbe: Wer nicht rudimentär lesen, schreiben und rechnen kann, hat grosse Schwierigkeiten bei der Lehrstellensuche.

Merita

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Weil gleichzeitig die Anforderungen in der Berufswelt gestiegen sind, findet unter den Jugendlichen ein brutaler Selektionskampf statt: Gymnasiasten verdrängen Sekundarschüler, diese die noch schlechter Qualifizierten. Auf der Strecke bleiben diejenigen, die nicht lesen und rechnen können und auch sonst orientierungslos im Leben stehen.

Ugur

SF

Sie sind überfordert, sich im Wirrwarr der Berufe und Ausbildungen, der Kurz- und Volllehren zu orientieren. Aber auch ihre Umgangsformen und ihre Sprache können dem durchschnittlichen Anspruch der Gesellschaft nicht genügen.

Denise

SF

Der innovative Unternehmer und Politiker Otto Ineichen hat mit Speranza 2000 ein Förderprojekt lanciert, das die Schwächsten vor dem definitiven Ausschluss bewahren soll: verpassten Schulstoff nachholen helfen, zweijährige Grundbildungen schaffen und ein Netzwerk von Betrieben für leistungsschwache Jugendliche aufbauen.

Otto Ineichen, Unternehmer, Initiant Förderprojekt Speranza 2000.

SF

In «DOK» erzählen einige von ihnen, wie es so weit kommen konnte und wie sie mit Hilfe von Speranza 2000 neue Hoffnung schöpfen. Nicht alle werden es schaffen.

Denise und Caterina

SF

Links

Warum sind Schweizer Jugendliche so schlecht im Lesen? Und wie steht es generell um die Grundkompetenzen bezüglich Geschlecht, sozialer und kultureller Herkunft? Das sagt die Pisa-Studie:
Externer Link Pisa-Studie

16 Jugendliche bekommen eine einmalige Chance: Das Förderprojekt „Speranza 2000“ des innovativen Unternehmers und Politikers Otto Inreichen:
Externer Link Speranza 2000

Die Autoren

Bruno Meyer:
Seit 1981 bei SF als Moderator, Redaktor und Filmautor tätig, u.a. für die Sendungen Nachtschicht, Club, Dok.

Hanspeter Riklin:
Maler, Zeichner. 1971-1992 Regisseur, 1985-1987 Chef der Regie SF DRS, seither freier Mitarbeiter. 1992-1998 Leiter der Abt. „Visuelle Kommunikation“ Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern.

Beide arbeiten seit 25 Jahren zusammen und realisieren seit 1996 gemeinsam DOK-Filme.

«Dialog am Letten» (1996, 51') - Report über die Drogenszene am Zürcher Letten
«Königin für ein Jahr» (1997, 52') - Filmisches Tagebuch der Miss Schweiz Melanie Winiger
«Nichts als Puff im Kopf» (1999, 51') - Porträt eines Milieugängers im Zürcher Rotlichtviertel
«Expedition Expo.02» (2001, 52') – Ein Jahr mit Martin Heller, Künstlerischer Direktor der Expo.02
«Den Topf im Kopf» (2002, 52') – Ein Jahr hautnah mit dem FC Basel
«Mein Opfer ist tot» (2003, 52') - Therapie von Straftätern
«Meine Eltern sind geschieden» (2004, 52’) – Scheidungskinder erzählen
«Der Herzchirurg Thierry Carrel» (2005, 52’) – Ein Alltag mit Herzblut
«Die grösste Naturkatastrophe der Schweiz» (2006, 52’) - Der Goldauer Bergsturz
«Zwischen Schule und Knast (2007, 50')» - Wenn Jugendliche ausrasten

Hanspeter Riklin und Bruno Meyer

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