Sonntag, 27. April 2008

Feierabend & Söhne

Feierabend & Söhne - Eine Familiensaga zwischen der Karibik und dem Kanton Uri

Ein Film von Christoph Müller

Vor etwas mehr als einem Jahr zeigte „Dok“ das berührende Schicksal des Schweizer Schnapsbrenners Karl Feierabend, der in die Karibik ausgewandert und dort gestorben war. In einer Fortsetzungsgeschichte schildert der Dokumentarfilmer Christoph Müller nun das Schicksal von Karl Feierabends Söhnen und erzählt diese Familiensaga, die er von 1988 bis heute beobachtet hat.

Kari und seine Söhne

SF

Der Vater, Karl Feierabend wollte Grossfarmer in der Dominikanischen Republik werden und endete als karibischer Kleinbauer. Vor über 20 Jahren war er ausgewandert und hatte auf der tropischen Insel eine grosse Farm gekauft. Doch er wurde betrogen und machte nach nur einem Jahr Pleite. Doch er blieb dort und lebte auf einem kleinen Bauernhof, wo er sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlug. Mit seiner Frau Marina zeugte er vier Söhne, die nun alle nur eines im Kopf haben: sie wollen weg aus diesem armen Land.

Video der Sendung

Und nun kommen alle seine Söhne und auch seine Witwe Marina in die Schweiz. Sie leben jetzt im Kanton Uri, fast wie ganz gewöhnliche Immigranten aus der Dritten Welt. Der einzige aber wichtige Unterschied: sie haben alle einen Schweizer Pass. Der Film zeigt wie sie versuchen, sich in das zu verwandeln, was ihr Pass verspricht. In „richtige“ Schweizer nämlich. Das ist nicht einfach: es ist kalt im Schächental, wo sie wohnen und es ist nicht einfach, Arbeit zu finden. Dazu kommt die Schwierigkeit, die deutsche Sprache zu lernen.
Eine berührende Familiensaga über Traum und Wirklichkeit, Flüchten und Standhalten, Sieg und Niederlage.

Marina Feierabend

SF

Carlos, der älteste Sohn, hat sich bereits gut eingelebt und hat eine Schweizer Freundin gefunden: Tanja

Carlos und Tanja

SF

Samuel, der Jüngste, ist seit einem Jahr hier, arbeitet als Hilfskraft in einer Bäckerei und kämpft mit der deutschen Sprache. Doch er hat, wie alle seine Brüder einen grossen Traum: hier in der Schweiz will er einmal so viel Geld verdienen, dass er immer wieder zurück kann in die Karibik, dorthin, wo er aufgewachsen ist.
Ein Leben zwischen zwei Welten und Kulturen. Wie es schon sein Vater vorgemacht hatte. Nur umgekehrt.

Marina, Fredy und Sämi

SF

Autor Christoph Müller

Christoph Müller (57) ist Leiter der Redaktion „Reporter“ und Chefreporter des Schweizer Fernsehens. Er profilierte sich in den vergangenen Jahren durch seine Reportagen, die er als Journalist und Kameramann produzierte. Seine Filme handelten von ganz unterschiedlichen Themata und führten ihn in die verschiedensten Weltgegenden. Zum Beispiel:
„Der Lauf des Lebens“ Dok über Leben und Sterben der alzheimerkranken Margrit Woodtli in Thailand.
„Drei Tage im Dezember“, eine Reportage über die Wahl Christoph Blochers in den Bundesrat (2003)
„Alte Männer, kurze Hosen, junge Frauen“ über ältere Schweizer, die nach Pattaya auswandern (2005)
„Russische Trilogie“ – drei Frauenbiografien in der Zeit der politischen Transformation (2001)

Früher war Müller unter anderem Korrespondent des Schweizer Fernsehens in Moskau und Leiter von 10vor10. Er gewann verschiedene Auszeichungen, darunter den Zürcher Fernsehpreis sowie den „Tele“-Preis für die Sendung „Reporter“.

Christoph Müller

SF

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