Freitag, 28. September 2007

Scheidungsväter

SCHEIDUNGSVÄTER

In der Schweiz sind die Scheidungsraten in den letzten Jahren explodiert. Immer mehr Familien zerbrechen. Scheidung ist eine harte Prüfung, mit viel Leid und Schmerz verbunden, zumal wenn Kinder im Spiel sind Wie gehen die enttäuschten Partner damit um? «DOK» untersucht anhand von zwei Filmen die Auswirkungen der Scheidung; einmal aus der Sicht der Männer, der Scheidungsväter, einmal aus jener der Frauen, der Scheidungsmütter («DOK» vom 06. September 2007).

Allmacht der Mütter – Ohnmacht der Väter? Während früher vor allem die Frauen bei einer Trennung in grosse soziale und finanzielle Not kamen, scheint sich das Blatt heute gewendet zu haben. Die drei von der Autorin Gaby Schädler feinfühlig porträtierten Väter erfahren auf alle Fälle, dass sie am kürzeren Hebel sitzen, wenn es hart auf hart zu geht.

Immer öfter ist die Rede von Männern, die sich nach Trennung oder Scheidung ungerecht behandelt fühlen. Gaby Schädler beleuchtet in ihrem «DOK» die Situation der Scheidungsväter.

http://www.sf.tv/sf1/dok/index.php?docid=20070830_2000_SF1

Scheidungsmütter

SCHEIDUNGSMÜTTER

In der Schweiz sind die Scheidungsraten in den letzten Jahren explodiert. Immer mehr Familien zerbrechen. Scheidung ist eine harte Prüfung, mit viel Leid und Schmerz verbunden, besonders wenn Kinder im Spiel sind. Wie gehen die enttäuschten Partner
Die Protagonistinnen

Claudia Naef, 54 Jahre alt, und ihre drei Adoptivtöchter leiden seit 5 Jahren unter dem erbitterten Scheidungskrieg, den ihr Mann und Vater gegen sie führt. Wegen einer anderen Frau hat er die Familie nach 24 Jahren Ehe von einem Tag auf den andern verlassen. Nun behauptet der erfolgreiche Geschäftsmann, seit der Trennung fast das ganze gemeinsame Vermögen verloren zu haben. Eine existenzielle Bedrohung für Claudia Naef und die drei Mädchen. Claudia Naef schmerzt aber am meisten, dass auch er, wie fast die Hälfte aller Väter, nach der Trennung jeglichen Kontakt zu seinen drei Kindern abgebrochen hat.



Auch für Karina Weber, 47 Jahre alt, steht das Wohl ihrer beiden Kinder an erster Stelle. Die gebürtige Peruanerin gab in ihrer Heimat alles auf und kehrte mit ihrem Mann in die Schweiz zurück, damit ihre Kinder den Kontakt zum Vater nicht verlieren. Doch ihr Mann liess sie nach der Scheidung im Stich und sie musste sich allein zurecht finden, obwohl sie die Sprache nicht kannte und ihre Alimente nicht einmal das Existenzminimum deckten. Wie viele andere Mütter musste sie nach der Scheidung den erniedrigenden Gang zum Sozialamt gehen, um mit den Kindern zu überleben. Ihr Rettungsanker wurde aber auch das Wohnprojekt „Goldregenweg“ für alleinerziehende Mütter. Hier fand Karina Weber mit ihren zwei kleinen Kindern ein neues Zuhause, das ihr hilft, als geschiedene Mutter ihren Alltag zu organisieren.



Für die dritte Mutter, Nicole Soiron, 34 Jahre alt, war das Zerbrechen ihrer Familie eine persönliche Tragödie. Sie hatte sich für ihre Kinder nichts sehnlicher gewünscht, als dass sie in einer intakten Familie aufwachsen können. Bei der Scheidung zählte deshalb für sie einzig das Wohl ihrer Kinder. Obwohl sie die beiden Töchter immer allein betreut hatte, einigte sie sich mit dem Vater auf ein gemeinsames Sorgerecht für die Mädchen. Der Kontakt mit ihm sollte auf alle Fälle unvermindert weiter bestehen. Aus Rücksicht verzichtete Nicole Soiron auch auf die ihr als Frau und Mutter zustehenden Unterhaltungsbeiträge und musste, wie viele Mütter, bei ihrer Gemeinde um Alimenten-Bevorschussung bitten. Und dabei ihre ganze Lebenssituation ausbreiten.


Die Autorin

Ein «DOK» von der Autorin Barbara Müller über den zerbrochenen Traum einer intakten Familie. Über Frauen, die oft allein für das Wohl ihrer Kinder kämpfen. Ein «DOK» über die Realität von Scheidungsmüttern und ihre grossen persönlichen Opfer, die von unserer Gesellschaft meist ignoriert werden.

Barbara Müller hat ein Jurastudium abgeschlossen und Filmwissenschaft, Philosophie und Psychologie studiert. Bei der Produktionsfirma C-Films wirkte sie ein Jahr an der Soap „Lüthi und Blanc“ mit. Sie ist Autorin und Realisatorin verschiedener Auftragsfilme. Als Regieassistentin und Cutterin arbeitete sie über zwei Jahre mit Christian Frei am Oscar-nominierten Kinodokumentarfilm „War Photographer“ und am DOK „Bollywood im Alpenrausch“ mit. Für’s SF drehte sie „Elisabeth Kopp - Aufstieg und Fall der ersten Bundesrätin“. Für die Sendung DOK realisierte sie die Filme „Gipfelstürmer - Unterwegs mit Schweizer Globalisierungsgegnern“ (2002), „Vollfett – Abnehmen um jeden Preis?“ (2003), „Blinde Kuh - Wenn Sehende blind und Blinde sehend werden“ (2004); 2005 „Häusliche Gewalt - Wenn die Familie zur Hölle wird“, „Klitoris – Die schöne Unbekannte“ und führte Co-Regie bei der Doku-Serie „Hotelfachschule – Geschichten aus der Kaderschmiede künftiger Hoteldirektoren“. 2006 folgte „Jugendgewalt – Massiv aggressiv und der Frust danach“. Als Redaktionsleiterin produzierte sie „Music Star – Die Woche“, eine Doku-Serie in 10 Folgen (2007).

Buch und Regie: Barbara Müller, Kamera: Eliane Ruckstuhl, Ton: Jürg Minelli, Hannes Wulf, Schnitt: Angelo Prinz


Barbara Müller über die Entstehung des Films

Als ich an die Realisierung des DOK ging, dachte ich, dass es bei der grossen Scheidungsrate in unserem Land kein Problem sein wird, Scheidungsmütter zu finden, die sich bereit erklärten, über ihre Erfahrungen zu erzählen. Aber weit gefehlt. Bei meinen Recherchen traf ich viele Frauen, die mir über ihre schwierigen Erfahrungen, ihre Trauer, ihren Schmerz und ihre Enttäuschungen bei ihrer Scheidung erzählten, aber die meisten Frauen waren nicht bereit, darüber vor der Kamera zu berichten. Zu gross war die Angst vor der Reaktion ihres Ex-Mannes und den negativen Konsequenzen. Zu gross das Gefühl von persönlichem Versagen, von Scham, von Scheitern. Viele Frauen verzichteten auf Wunsch ihrer Kinder oder ihrem neuen Partner zuliebe auf eine Teilnahme. Mir wurde bewusst, wie sehr eine Scheidung und ihre Folgen auch heute in unserer Gesellschaft noch ein Tabu sind. Jede zweite Familie ist davon betroffen, aber ein Umdenken und ein offener Umgang mit dem Thema haben bis heute nicht stattgefunden. Scheidungen scheinen weiterhin mit einem Stigma belegt zu sein. Für mich persönlich eine erschütternde Erkenntnis. Aber dadurch begann ich auch langsam zu verstehen, weshalb auch heute noch so vieles für Scheidungsmütter im Argen liegt und weshalb die organisatorischen, finanziellen, gesellschaftlichen und persönlichen Konsequenzen einer Scheidung für viele Scheidungsmütter häufig katastrophal sind. Die berufliche Situation für Mütter und besonders für Geschiedene ist in der Schweiz sehr schwierig und auch das Betreuungsangebot weiterhin viel zu klein. Mehr Krippenplätze und die Erleichterung des Wiedereinstiegs könnten der heutigen Situation gerechter werden. Mit Erstaunen erfuhr ich, dass sich nur gerade 3,5% aller Familien in der Schweiz die Kinderbetreuung teilen. Ein verschwindend kleiner Teil. Der hohen Scheidungsrate entsprechend muss deshalb dringend ein Umdenken stattfinden und es müssen Bedingungen geschaffen werden, dass eine Scheidung für Mütter und Kinder nicht mehr zur existentiellen Bedrohung wird. Und dass das Wohl und die Verantwortung gegenüber den Kinder wirklich für alle Beteiligten im Mittelpunkt stehen. Den drei Frauen, die mir trotz aller Bedenken erlaubt haben, stellvertretend für abertausende von Scheidungsmüttern in der Schweiz ihre Geschichte zu dokumentieren, möchte ich aus ganzem Herzen für ihren Mut und ihr Vertrauen danken.

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Links und Adressen

Wohnprojekt für alleinerziehende Frauen, Verein „Goldregenweg“, Goldregenweg 27, 8050 Zürich, Tel. 044 312 73 30 (Mo.-Fr. 14.00-18.00)

SVAMV Verband alleinerziehender Mütter und Väter, Postfach 199, Egghölzlistr. 78, 3006 Bern, Tel. 031 351 77 71, svamv@bluewin.ch, www.svamv-fsfm.ch, Externer Link Link Verband alleinerziehender Mütter und Väter

Beratungsstelle für EinElternFamilien, Zürich, bietet mittwochs und freitags, 8.15 h - 11.30 h, kostenlose Telefonauskunft unter 043 377 98 77

Beratungsstelle Mütterhilfe, Badenerstrasse 18, 8004 Zürich, 044 241 63 43, www.muetterhilfe.ch, Externer Link Link Mütterhilfe

CARITAS Bern veranstaltet Wochenend-Tagungen als Hilfe und Unterstützung für Einelternfamilien, Brigitte Raviele, Tel. 031 378 60 00, www.caritas-bern.ch, Externer Link Link Caritas Bern

CARITAS Aargau, Basel, Bern, Thurgau, St. Gallen und Zürich bieten Alleinerziehenden Patenschaften „mit mir“ bei dem Gotten/Göttis als Entlastung regelmässig zwei Tage pro Monat mit den Kindern verbringen, www.caritas.ch, Externer Link Link Caritas

Webcommunity für Einelternfamilien in der Schweiz: www.1eltern.ch, Externer Link Link Webcommunity für Einelternfamilien

SOFO Solidaritätsfond für Mutter und Kind, Burgerstrasse 17, 6000 Luzern, 041 226 02 27

Stiftung Bethesda für alleinerziehende Mütter, Postfach 2105, 4001 Basel
Tel. 061 601 45 82, Stiftung_bethesda@freesurf.ch

Mütterberatung in der ganzen Schweiz: www.muetterberatung.ch, Externer Link Link Mütterberatung

Stellt vorwiegend alleinerziehende Mütter ein: Zürcher Brockenhaus, Neugasse 11, 8031 Zürich, info@zuercher-brockenhaus.ch, www.zuercher-brockenhaus.ch, Externer Link Link Zürcher Brockenhaus

Die Alimentenhilfe ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich geregelt. Mehr Informationen beim jeweiligen Bezirksjugendsekretariat oder der Jugend- und Familienberatung der Gemeinde

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Literatur

„Glückliche Scheidungskinder“ Remo Largo, Monika Czermin, Piper-Verlag München 2003

Studie „ Zufriedenheit und Belastungen bei alleinerziehenden Müttern“, Claudia Ermert Kaufmann & Roman Wider, Institut für Familienforschung, Universität Freiburg

Studie „Alleinerziehen als biographische Erfahrung“, Anna Hausherr, Pasqualina Perrig-Chiello, & Matthias Sturzenegger, Institut für Psychologie, Universität Bern

Studie „Frauenarmut – Ursachen und Hindergründe“, SVAMV, NGO-Koordination Post Beijing Schweiz, Hearing zur Gleichstellung vom 06.09.2003

Nationalfondsstudie „ Frauen- und Gleichstellungsatlas Schweiz“, Elisabeth Bühler, 2001, Seismo Verlag Zürich

Studie „Kinder und Scheidung“, Prof. Dr. iur. Andrea Büchler, Universität Zürich und Dr. Heidi Simoni, Marie Meierhofer-Institut für das Kind, Universität Zürich, Oktober 2006

Zeitschrift für Einelternfamilien: Vernetzung, Austausch, Informationen, Veranstaltungen, EinElternForum, Postfach 7572, 3001 Bern, info@einelternforum.ch, www.einelternforum.ch,
Externer Link Link Einelternforum

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http://www.sf.tv/sf1/dok/index.php?docid=20070906_2000_SF1

Samstag, 2. Juni 2007

Produktpiraten

made by produktpiraten (ARTE)
Dokumentation 30 Min.
Fälschungen überschwemmen Europa
Fotos
Regie: Alexander Stenzel
Erstausstrahlung
Deutschland 2006


Mit Fälschungen von Markenartikeln können Kriminelle mehr Geld verdienen als mit Drogen. Die Häfen der iberischen Halbinsel sind das größte Einfallstor in die EU für Produkte von Fälscherbanden aus aller Welt. Allein in Valencia erreichen 6.300 Container am Tag den Hafen. Gerade mal 30 werden vom spanischen Zoll kontrolliert. Die Ware landet anschließend unter anderem in den Straßen von Madrid. Dort bieten meist illegale Einwanderer die Ware feil, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Doch gefälschte Produkte von Gucci und Prada oder Raubkopien von Filmen werden nicht nur auf der Straße verkauft. Die feine Gesellschaft kauft die Ware auf Privatpartys. So schlagen selbst die Reichen den Nobelmarken ein Schnippchen. Dieser Verkauf der Nachahmungen zu Hause stellt die Polizei vor neue Probleme. Und für Firmen gibt es kaum rechtliche Möglichkeiten, um gegen Fälscher vorzugehen. Die meisten Kopien kommen aus China. Zahlreiche Juristen versuchen dort, die Fälscherbanden zu stoppen. Doch die Methoden der Kriminellen werden immer raffinierter. Da auch die chinesische Regierung nicht konsequent genug gegen Fälscher vorgeht, kann kaum ein Unrechtsbewusstsein entstehen.
Produktpiraten machen enorme Umsätze und gehören längst zu den 'Global Players'. Afrika ist neben Europa der wichtigste Markt für Fälschungen. Denn das einzige Original, das sich zum Beispiel ein durchschnittlich verdienender Ghanaer leisten kann, findet er auf dem Secondhandmarkt. Diese Märkte heißen dort 'Der weiße Mann ist tot'. Denn als die ersten getragenen Kleider aus Europa in den 60er Jahren nach Ghana importiert wurden, gingen viele davon aus, dass der weiße Mann in Europa gestorben sein musste, sonst hätte er die noch gute Kleidung wohl behalten. Neben diesen gebrauchten Originalen können sich Ghanaer praktisch nur Kopien von Markenartikeln leisten. Auch deshalb wollen viele Afrikaner ihren Kontinent verlassen. Infiziert vom westlichen Lebensstil, kommen sie als Flüchtlinge nach Europa, zum Beispiel nach Spanien. Dort stehen dann manche von ihnen in den Straßen Madrids und verscherbeln Kopien von Taschen, Jeans und Uhren mit dem Ziel, sich irgendwann einmal das Original leisten zu können.

Kopie & Klon


Ein Wissensabend in 3sat über die oft zweifelhafte Kunst des Verdoppelns

Als 1997 die Existenz des Klonschafs Dolly bekannt wurde, galt dies noch als „Sündenfall“. Zehn Jahre später forschen Wissenschaftler weltweit daran, menschliches Erbgut zu klonen, um neue Therapien für bislang unheilbare Krankheiten zu finden. Aber vielleicht ist Klonen, eine Art „Copy and Paste“ auf hohem Niveau, sogar ein gutes Sinnbild für unsere Zeit.


Freitag, 18. Mai 2007

Familie Feierabend

Neues Fenster

DOK

Familie Feierabend

Von der Schweiz in die Karibik und zurück

Ein Film von Christoph Müller


Bildbeschreibung

Er wollte Grossfarmer werden und endete als karibischer Kleinbauer. Vor über 20 Jahren wanderte der Schnapsbrenner Karl Feierabend in die Dominikanische Republik aus und kaufte eine grosse Farm. Nach etwas mehr als einem Jahr ging er pleite. Doch er blieb dort und lebte auf einem kleinen Bauernhof, wo er sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlug. Mit seiner Frau Marina zeugte er vier Söhne, die nun alle nur eines im Kopf haben: Sie wollen weg aus diesem armen Land. Der älteste Sohn lebt seit eineinhalb Jahren in Flüelen UR. Seine Brüder werden ihm folgen. Ihr Vater, den alle «Firabig-Kari» nannten, ist vor zwei Monaten gestorben. Christoph Müller hat das wechselvolle Schicksal der Familie mehr als 20 Jahre lang mit der Kamera begleitet. Eine berührende Familiensaga über Traum und Wirklichkeit, Flüchten und Standhalten, Sieg und Niederlage.

Der Sozialinspektor

Der Sozialinspektor - Wie man in Emmen gegen Schmarotzer vorgehen will

Seit Februar 2005 hat die Gemeinde Emmen einen Sozialinspektor. Mit der Einführung des ersten Sozialinspektors der Schweiz will die Gemeinde Missbrauch in der Sozialhilfe aktiv bekämpfen und das Vertrauen der Bevölkerung in die Sozialarbeit stärken.

Sozialinspektor Christoph Odermatt: Wer ist er, wie denkt er? Wie geht dieser Mann vor, wie hat sich sein Job verändert und wie erfolgreich arbeitet er denn wirklich?

Der Sozialinspektor im Kampf gegen den Sozialmissbrauch bei Abklärungen, bei Beobachtungsaufträgen in Wohnquartieren und bei unangemeldeten Hausbesuchen. Roman Banholzer hat Christoph Odermatt bei seiner Arbeit begleitet.

Mike will in die Legion


Mike will Legionär werden - Von Kriegern, Mythen und Schnupftabak
(25 Min.)
Töten gehöre zu seinem Job! Mike will in die französische Fremdenlegion und nimmt ‚Reporter’ mit auf die Reise nach Südfrankreich. Dort will er sich bei der Söldnertruppe der Grande Nation bewerben. Unterwegs schwärmt er von der Kameradschaft, dem letzten Abenteuer und dem Mythos, den die Fremdenlegion noch immer umgibt. Aber noch muss er die Selektion überstehen, um überhaupt in die Legion aufgenommen zu werden...

Mike hat bereits einschlägige Erfahrungen gemacht: Zuletzt diente er im Irak – als Angestellter einer privaten Sicherheitsfirma. Die Geschichte eines modernen Reisläufers.

Heirat


100 Minuten (90 Min.)
The Best of DCTP - Süddeutsche Zeitung TV

Verliebt, verlobt, verplant



Der Stress mit dem schönsten Tag im Leben. «Süddeutsche Zeitung TV» über Heiratsexperten, prominente Vorbilder und die ganz individuellen Vorstellungen von einer Märchenhochzeit.

Liebe: ja, Kinder: vielleicht, heiraten: immer seltener. Die Zahl der Eheschliessungen in der Schweiz hat sich seit den 1970er-Jahren um etwa ein Fünftel verringert, die Zahl der jährlichen Scheidungen hingegen verdreifacht. In Deutschland zeigt sich der Trend «weg vom Traualtar» noch deutlicher: Seit 1950 hat sich die Zahl der Hochzeiten auf unter 400'000 im Jahr halbiert. Trotzdem: Es wird geheiratet - man traut sich eben doch noch.

Andrea und Matthias aus Eckernförde in Schleswig-Holstein kannten sich schon 15 Jahre, bis er die alles entscheidende Frage gestellt hat - oder besser: stellen wollte. Kerzenlicht, Ring, Kniefall - Andrea kam ihm zuvor: «Lass uns doch auf einer Insel heiraten!» Denn schon als kleines Mädchen hatte sie von einer exotischen Hochzeit unter Palmen geträumt. Matthias sagte Ja - erst zu einer Reise nach Mauritius - und dann zur Heirat «all inclusive». Das Komplettpaket: Übernachtung im Fünfsternehotel, Trauung am Strand, Candle-Light-Dinner und Sektfrühstück nach der Hochzeitsnacht. Familie und Freunde allerdings erleben die Hochzeit nur auf Fotos - nach der Rückkehr der Frischvermählten.

Wer nicht so weit reisen, aber trotzdem nichts dem Zufall überlassen will, kann Michaela H. buchen: Sie sorgt für das rauschende Fest in grosser Gesellschaft - getreu prominenten Vorbildern wie Prinzessin Diana, Grace Kelly oder zuletzt Verona - geborene Feldbusch. Die Hochzeitsplanerin organisiert alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort: die Kutsche vor die Kirche, die gewünschte Rosenfarbe als Tischdekoration, den Hochzeitswalzer im passenden Moment und das Anschneiden der Torte, bevor die Gesellschaft verhungert ist. Damit schenkt Michaela H. dem Brautpaar das Wichtigste: Sorglosigkeit - gegen Gebühr.

Montag, 16. April 2007

Der Untergang der Welt - BBC Dok

«Der Untergang der Welt» will nicht nur schockieren, sondern ein realistisches Szenario dessen liefern, was wirklich passieren würde, wenn die Welt unterginge.

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[Bilder: PD]
[Cinergy] Irgendwann kommt der jüngste Tag - und die Erde wird untergehen. Dieser Film zeigt den Tag der Apokalypse und seine Auswirkungen auf die Menschheit in vier Versionen. Das Bedrohlichste daran: Jedes dieser Szenarien ist absolut realistisch und beruht auf den Voraussagen von renommierten Wissenschaftlern und Instituten. Mit Hilfe spektakulärer Computeranimationen wird Amerika von Mega-Tsunamis heimgesucht, gigantische Meteoriten zerstören Berlin und ein Supervulkan unter dem Yellowstone Nationalpark bricht aus. So anschaulich und beängstigend nah war der Weltuntergang tatsächlich noch nie zu sehen.

Hauptfigur dieses Episodenfilms ist ein Wissenschaftler, dessen Tag immer gleich beginnt. Er muss zu einem wichtigen Experiment nach New York fliegen - einem Experiment mit einem Teilchenbeschleuniger, das die Welt verändern könnte. Doch drei Mal wird seine Ankunft durch eine Naturkatastrophe gigantischen Ausmaßes verhindert.

'Und nun das Wetter...' - der Kampf gegen den Klimawandel

Eine schöne neue Welt erwartet uns zur Rettung unserer alten Erde. Was heute machbar ist, woran entwickelt, geforscht und vielleicht noch erfunden wird und wie ein Leben ohne CO2-Ausstoss aussehen könnte, zeigt das Focus TV spezial.

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[Bilder: PD]
[Cinergy] Unser Planet hat Fieber und seine Temperatur steigt besorgniserregend schnell. Wetterextreme überschlagen sich. Umweltkatastrophen, ausgelöst durch Orkanstürme, sintflutartige Niederschläge, extreme Hitze oder Kälte bescheren uns schon heute Verwüstung, Elend und Tod. Klimaforscher prognostizieren einen Hitzeschub von bis zu 6,4 Grad und als Folge ein Horrorszenario: Meere könnten weite Teile der Küsten überfluten, Inseln würden verschwinden, Dürren raffen tausende Menschen dahin.

Die Temperaturzunahme in den letzten 50 Jahren war doppelt so hoch wie in den davor liegenden 100 Jahren. Neuesten Studien zufolge bleibt uns nur noch wenig Zeit für eine CO2 - Vollbremsung. Legen wir die nicht innerhalb der nächsten 13 Jahre hin, droht uns der Klima-Supergau.

Doch wir würden uns nicht als Krone der Schöpfung bezeichnen, hätten wir nicht Antworten parat, wie Treibhausgasen und CO2-Emission zu begegnen ist. Auf Klimaschutz abzielende Innovationen boomen.

Mittwoch, 11. April 2007

Zoff im Treppenhaus - Wenn Mieter und Vermieter streiten

EXKLUSIV - DIE REPORTAGE

Zoff im Treppenhaus - Wenn Mieter und Vermieter streiten

Wenn Mieter und Vermieter streiten. „EXKLUSIV – DIE REPORTAGE“ über so genannte Mietnomaden, die Wohnungseigentümer ruinieren und Vermieter, die ihre Mieter schikanieren.

Neumünster: Der allein stehende Mann blieb die Miete schuldig, bis er sich einfach aus dem Staub machte. Zurück ließ er eine total verwüstete Wohnung. Die Renovierung bringt die Vermieter um ihre Altersvorsorge und an den Rand des Ruins.

Hamburg: Größtes Sorgenkind des Mietervereins Hamburg ist derzeit eine hochschwangere Frau, die wegen eines Schimmelpilzbefalls ihrer Wohnung auf der Straße sitzt. Im Mieterverein ist man ständig bemüht, skrupellosen Vermietern das Handwerk zu legen.

Als Gerichtsvollzieher räumt er Wohnungen von Schuldnern leer. Meist rückt er gleich mit dem Schlüsseldienst und einer Möbelspedition an, denn nur so kann sein Tagespensum von bis zu drei Zwangsräumungen schaffen.

Montag, 9. April 2007

Hungern in der Hauptstadt: Berliner Kinder ganz unten

(32 Min.)
Immer mehr Menschen und Familien in Deutschland sind bankrott. Trotz ansteigender Konjunktur und sinkenden Arbeitslosenzahlen. Alleine in Berlin leben über 500.000 Menschen unterhalb der Armutsgrenze - Tendenz steigend. Arbeitslosigkeit und Schuldenfalle sind die häufigsten Ursachen für eine menschliche Endstation, aus der nur wenige aus eigener Kraft wieder herauskommen.

Besonders betroffen sind Kinder und Jugendliche. Jedes dritte Kind lebt in Berlin von Sozialleistungen. So wie die Zwillinge Jasmin und Florian (12). Im Berliner Stadtteil Hellersdorf leben sie mit ihrer Mutter Andrea Thiel (45). Jeden Tag um die Mittagszeit geht sie mit ihren Kindern essen. Was sich nach Luxus anhört, ist keiner. Denn die alleinerziehende Mutter kann es sich nicht mehr leisten, ihrem Nachwuchs täglich ein warmes Essen zu bieten. Dies bekommen ihre Kinder nun in der nahe gelegenen 'Arche'.

Der gemeinnützige Verein versucht, der Problematik der Kinderarmut seit zehn Jahren Herr zu werden. Pastor Bernd Siggelkow gründete 'Die Arche' damals mit der Einstellung, dass jedes Kind ein Recht darauf hat keinen Hunger erleiden zu müssen. Genau das ist aber bittere Realität. Denn die Zahl der Familien, die unterhalb der Armutsgrenze leben steigt.

'Die große Reportage' hat über ein Jahr den Alltag in der 'Arche' begleitet und eine dramatische Entwicklung dokumentiert.

Booming Bombay

(36 Min.)
Ein äusserst dynamischer Retailkönig und das sagenhafte Wachstum seines Imperiums. Warum immer mehr ausländische Investoren nach Indien drängen. Zu zehnt in einem Zimmer und Wäsche waschen für 2 Euro am Tag. Der Börsenguru: Warum der Boom in Bombay anhalten wird und warum die grösste Demokratie der Welt auf Erfolgkurs ist. Bollywood: immer mehr Filme und immer mehr TV-Produktionen. Call Center: Wie junge Inder Produkte nach England und in die USA verkaufen. Bei den Koli-Fischern und Inspiration ohne Ende: Was indische Künstler an der kontrastreichen, pulsierenden, chaotischen Metropole fasziniert.
Bombay ist mit über 15 Millionen Einwohnern die grösste Stadt Indiens und das Herz des indischen Aufbruchs zur ökonomischen Supermacht. Hier finden sich die grössten Slums Asiens, aber auch Apartments mit Preisen wie an den besten Lagen in Manhattan. Bombay steht für Armut und für Reichtum, für Hoffnung und für Erfolg, für täglichen Überlebenskampf und für Gewinnmaximierung. Der rasante Wandel in der Metropole hat in den letzten Jahren einen Boom gebracht, der nicht nur die wachsende Mittelklasse auf eine bessere Zukunft hoffen lässt.
In «NZZ Swiss made»: «Winterthur-Bombay»

Schmiergeldjäger

Der Schmiergeldjäger - Mark Pieth und die verbotenen Geschäfte mit Saddam (27 Min.)

Der Basler Strafrechtsprofessor Mark Pieth (54) hat als unabhängiger Ermittler aufgedeckt, wie sich weltweit hunderte von Firmen am humanitären Uno-Programm "Oil for Food" bereicherten: Um an lukrative Aufträge heranzukommen, zahlten sie rund zwei Milliarden Dollar Schmiergeld auf die schwarzen Konten von Saddam Hussein.

‚Reporter’ zeichnet nach, wie Mark Pieth auf der Spur der verbotenen Geschäfte mit Saddam ein gut getarntes Netz von Agenten und Offshorefirmen auffliegen liess. Pieths Ermittlungen haben auch für die Schweiz Folgen. Die Bundesanwaltschaft führt gegen drei Dutzend Schweizer Firmen ein Verfahren: wegen Embargobruch, Bestechung und Geldwäscherei. Doch nun sind die ersten Fälle sind bereits verjährt. Res Gehriger über die schwierige Aufarbeitung eines Skandals.

Die letzte Chance

Die letzte Chance - Nacherziehung statt Knast (27 Min.)

Der 23jährige David ist einer der jungen Gewalttäter, über die die ganze Schweiz debattiert: Mit einer Eisenstange hat er sein Opfer blutig niedergeschlagen. Statt im Gefängnis sitzt er jetzt im Massnahmezentrum Arxhof, Kanton Baselland. 40 schwere Jungs im Alter von 17 bis 25 Jahren werden dort therapiert und in Lehrbetrieben ausgebildet.

Reporterin Karin Bauer zeigt, wie David mit seiner brutalen Tat konfrontiert wird und wie schwer es jungen Gewalttätern fällt, mit Worten statt mit Fäusten zu streiten.

Freitag, 30. März 2007

Einbürgerungen im Kanton Aargau

Die neuen Schweizermacher - Einbürgerungen im Kanton Aargau

Die Polizei steht vor der Haustür und verlangt, das Ehebett zu sehen. Der Gemeinderat will wissen, wie die Kehrichtabfuhr organisiert ist: Ausländer, die sich im Kanton Aargau einbürgern wollen, müssen viele Hürden nehmen. Die grösste Hürde aber sind die Stimmbürger.

Reporterin Karin Bauer zeigt die neuen Schweizermacher der Fricktaler Gemeinde Möhlin: Die Stimmbürger lehnen Kandidaten aus dem Balkan aufgrund pauschaler Vorurteile ab. Das Nachsehen haben gut integrierte Familien. Zum Beispiel jene des ehemaligen Saisonniers Fatmir Zimberi aus Mazedonien, der sich zum Geschäftsführer hochgearbeitet hat.

Dienstag, 27. März 2007

Das Schweizerische Zivilgesetzbuch (1–3)

1. Die Handlungsfähigkeit 7:00 min
2. Die Ehescheidung 6:00 min
3. Das Erbrecht 7:00 min
Standardbild Schulfernsehen

Inhalt

Der dreiteilige Film befasst sich mit dem Teil des Zivilrechts im ZGB, der für Jugendliche die grösste Relevanz hat. Im ersten Teil geht es um die rechtliche Situation der Volljährigkeit , er klärt über neue Rechte, aber auch Pflichten auf. Teil zwei thematisiert Rechte und Pflichten rund ums Thema Scheidung, und im letzen Teil wird über das Erbrecht informiert.


Alles gefälscht! Jagd auf Produktpiraten


© stern TV
Walter Horz: Spürt mit geschultem Blick Plagiate auf

Rolex-Armbanduhren für 10 Euro, T-Shirts mit Luxus-Label für 5 Euro, oder Sonnenbrillen von Porsche für 20 Euro - fast jeder kennt solch zweifelhafte Angebote aus dem Urlaub. Für kleines Geld bieten Händler "echte" Markenprodukte an. Eine Reportage von Michael Nieberg.

Dass die Qualität meist absolut minderwertig ist, stört die wenigsten Käufer - Hauptsache ein Markenname steht drauf. Was für viele ein harmloses Mitbringsel aus dem Urlaub ist, ist für die Wirtschaft ein riesiges Problem. Die EU-Kommission schätzt, dass die Produktpiraten weltweit jährlich einen Schaden von 200 bis 300 Milliarden Euro verursachen.

Der 59 Jahre alte Walter Horz aus Frankfurt ist ein einsamer Kämpfer gegen die Produktpiraten. Bewaffnet mit einem Aktenkoffer nimmt der Gerichtsvollzieher in Frankfurt Aussteller auf Messen genau unter die Lupe. In dem Aktenkoffer befinden sich Zustellungsurkunden, Zahlungsbefehle und einstweilige Verfügungen, mit denen der Gerichtsvollzieher notfalls ganze Messestände im Auftrag von Markenartikelherstellern schließen kann.

Im Laufe seiner 32jährigen Tätigkeit hat er bereits unzählige Kopien aus dem Verkehr gezogen. Angefangen von nachgebauten Kugelschreibern bis hin zu kopierten Kaffeekannen war schon alles dabei. Die kommen meist aus Fernost oder anderen Billiglohnländern. Wir begleiten ihn auf der "Paperworld" und schauen ihm bei seiner Jagd nach den Kopierern über die Schulter.

Aufregung in Halle 9: Ein österreichischer Stempelhersteller hat einen 1:1-Nachbau seiner Neuheit entdeckt. Das Gericht in Frankfurt hat schnell auf die Klage reagiert - nun ist Walter Horz am Zug. Kurzerhand beschlagnahmt er alle Warenmuster und die großen Werbeposter.
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Auf der Jagd ist auch Ulf Wingen aus Herzogenaurach. Der 35-Jährige ist Obersheriff der Rechtsabteilung von Adidas für den Bereich Deutschland. Die Firma leidet seit Jahren unter den Plagiaten ihrer Produkte. Aber Ulf Wingen und das 12-köpfige Team, zu dem er gehört, hält dagegen. Die Truppe ist weltweit aktiv. Durch Testkäufe und gezielte Nachforschungen überführen sie die Fälscher auf frischer Tat.

In Deutschland rückt in letzter Zeit das Auktionshaus ebay stärker ins Interesse des Plagiatsheriffs. Immer wieder tauchen hier nachgemachte Turnschuhe, Trainingsanzüge und T-Shirts auf. Um die Fälschungen aus dem Verkehr zu ziehen, reist Ulf Wingen nicht nur durch Deutschland. Vor allem in Tschechien macht er oft seine Kontrollen. Unterstützt wird er bei seinem Kampf von Zoll und Polizei. Neben Geldstrafen kommen auch oft die Handschellen zum Einsatz.
Stefanie Funkat (21) und Claudia Krake (20) aus Rheine belohnen sich mit einem Wochenendtrip nach Istanbul: Endlich mal schicke Klamotten kaufen und nicht viel Geld bezahlen. In den Basaren der türkischen Millionenstadt gibt es alles, was das Herz der jungen Frauen begehrt, und sie schlagen richtig zu: Angebliche Markenjeans für 30 Euro, T-Shirts für 10 Euro und Lederhandtaschen mit Edellogo für 30 Euro.

Begleitet werden sie von Dirk Carstens (43). Der Dortmunder ist Ermittler für die deutschen Markenartikelhersteller und oft in Istanbul unterwegs. Er nimmt die Einkäufe der beiden jungen Frauen unter die Lupe: "Alles Fälschungen, die Hosen sind so voll mit Chemie, dass sie gesundheitsschädlich sind", so lautet sein Fazit.

KAUFRAUSCH IM WOHNZIMMER

Das Geschäft mit dem Versandhandel

Die Deutschen sind Europameister im Bestellen. 250 Euro pro Kopf konsumierte jeder Bundesbürger im vergangenen Jahr aus dem Sortiment der Versandhändler.

Über das Internet wird besonders gern geordert: fast 25 Millionen Online-Käufer sorgten 2005 für den Rekordumsatz von 6,1 Milliarden Euro.

Die Visitenkarte der Branche ist und bleibt der Katalog. Das weltweit größte Versandhandelsunternehmen Otto bietet im Sommer 2006 über 100.000 Artikel auf 1.100 Seiten feil. Eine logistische Herausforderung für Einkäufer, Grafiker, Qualitätstester und Servicemitarbeiter. Während in Istanbul eine WM-Jeans kreiert wird, kämpft das Fototeam auf Teneriffa gegen Wind und Regen. Qualitätsprüfer in Hamburg schlitzen ein dänisches Sofa auf und im Versandzentrum in Haldensleben werden 300.000 Pakete pro Tag abgefertigt.

Figurformende Mieder oder Hausanzüge aus Plüschtrikot preisen die redseligen Moderatoren des TV-Shoppingsenders QVC dem konsumierfreudigen Zuschauer an. Rund um die Uhr zeigt der Einkauf-Kanal Shows, die sich intensiv der Vorstellung von belgischem Gebäck oder Handtüchern aus Mikrofaser widmen. Trotz Konsumflaute verzeichnen die Einkaufssender zweistellige Zuwachsraten. Das Erfolgsrezept: die Dauerberieselung macht Lust auf Produkte, die man wahrscheinlich sonst nicht suchen würde: vom Dekor-Gartenstein mit Solarbetrieb bis zum Kochtopf mit "Sensordeckel", der beim Erhitzen die Farbe wechselt.

Teleshopping: Vom elastischen Rundumdehnbund zum Kondenswasserauffangbehälter

Fotostrecke starten: Klicken Sie auf ein Bild (3 Bilder)

Aber auch Nischenanbieter haben in Deutschland eine Chance. Wer einen eher gehobenen Lebensstil pflegt und die Welt des Adels schätzt, kann sechs Mal im Jahr das Sortiment von Louis Sayn durchstöbern. Das Kaschmirplaid "Antigone", die Kerzenleuchter "Seraphim" oder die Sofakissen 'Prince' und 'Princess' - Firmengründer Prinz Wittgenstein wählt die Artikel für die 50 Katalogseiten höchst persönlich aus. Im eigenen Haushalt jedoch überlässt er lieber seiner Frau die Einrichtung.


DAS SUPERMARKT-EXPERIMENT

Tricks und Trends der Konsumforschung

Die aktuelle Hirnforschung belegt: Nicht Vernunft, sondern Emotionen steuern das menschliche Verhalten. Übertragen auf unsere Konsumgewohnheiten bedeutet das: Die meisten Kaufentscheidungen werden vom Gefühl und direkt vor dem Supermarktregal getroffen � Einkaufsliste hin oder her. Was bedeutet aber der Paradigmenwechsel der Wissenschaft für die grossen Konzerne? Wird der Kunde zur Marionette der Marketingspezialisten?

Die Keimzelle der Marktforschung in Deutschland befindet sich in dem Städtchen Hassloch bei Ludwigshafen. Die Gemeinde gehörte einst zu den ersten, die flächendeckend über Kabelanschluss verfügten. Hassloch ist eingekesselt zwischen zwei Autobahnen, was dazu führt, dass die Einwohner selten auswärts einkaufen. Die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat hier einen Testmarkt eingerichtet, mit eigenen TV-Spots und spezieller Kundenkarte. Der Effekt: Wenn etwa ein neuer Schokoriegel auf den Markt kommen soll, wird er hier getestet, schmeckt er den Hasslochern, kommt er auch im Rest der Republik auf den Markt. Wenn nicht, nicht.
Neben den klassischen Marktforschungsinstrumenten ermöglicht der technische Fortschritt den Marketing-Machern einen tieferen Blick in die Emotionen und Gedankenwelt der Konsumenten. Mit Hilfe von Verfahren aus den Neurowissenschaften wie Analysen per Kernspintomografie wird untersucht, wie die K�ufer auf die Reize eines Produktes reagieren. Die Messdaten lassen dann beispielsweise Schlüsse für die optimale Gestaltung der Waren zu.
Warum Kunden bestimmte Produkte kaufen, ist Sache der Marktforschung. Wieso diese überhaupt erst auf den Markt kommen, analysieren Trendforscher. Einer der derzeit augenfälligsten Konsumtrends: Bio-Waren. Neben dem klassischen Reformhaus schiessen Supermärkte und ganze Ketten von Discountern auf den Markt, die ausschliesslich Bio-Ware anbieten. Seit einigen Monaten führt der Discounter Lidl eine eigene Bio-Marke, und wird schon allein durch die Vielzahl seiner Niederlassungen bei einigen Produkten von Null zum Marktführer. Woher können sich die Unternehmen sicher sein, dass der Markt für die zwar besseren, aber eben teureren Produkte überhaupt existiert? Hierzu führt die Universität Göttingen Feldversuche zur Kundenzufriedenheit durch, und vergleicht die Konsumbereitschaft der Öko-Kunden mit herkömmlichen Supermärkten.
Süddeutsche Zeitung TV über Strategie und Magie von Markenprodukten und die Psychologie des Kaufverhaltens.

Montag, 26. März 2007

Dossier Suizid

Benis letzte Fahrt – Gang nöd! (Rap) – Zurück im Leben – Hilfe in der Not: 147 28:45 min

Frau am Telefon

Inhalt

In der Schweiz nimmt sich jeden dritten Tag ein junger Mensch das Leben. Oft sind Eltern, Erzieher und Jugendliche überfordert. Gemeinsam mit Mittel- und BerufsschullehrerInnen hat das SF Schulfernsehen Materialien für den Unterricht entwickelt: Der Film von Stascha Bader zeigt Fallbeispiele, gibt Ratschläge und thematisiert mit einem Rap.

Link
http://www.sf.tv/sf1/schulfernsehen/standblatt.php?docid=3253

Samstag, 24. März 2007

Supersize Me


Supersize Me

95 Min.


USA 2004 R: Morgan Spurlock D: Morgan Spurlock, Daryl Isaacs, Lisa Ganjhu, Stephen Siegel, Bridget Bennett, Eric Rowley, Alexandra Jamieson, David Satcher, John Banzhaf Filmwebsite
Der New Yorker Filmemacher Morgan Spurlock ernährte sich einen Monat nur von McDonald's-Produkten - mit interessanten Folgen. Die Dokumentation wurde beim Sundance-Festival mit dem Regiepreis ausgezeichnet.
Spurlock wandele "auf den Spuren von Doku-Star Michael Moore, gibt sich aber zurückhaltender" als dieser, meint Blickpunkt:Film; mit "sanft ironischem Ton" konzentriere sich der Regisseur auf die Fakten, "macht Zusammenhänge deutlich und stellt Aufklärung nicht Anklage in den Mittelpunkt". Am Ende des Experiments ist Spurlock "um 25 Pfund schwerer, mit Schäden an Herz und Leber", und so sei Supersize Me eine "überzeugene Warnung, wohin der Weg auch bei reduzierterem Konsum langfristig führt".
Auch Reinhard Lüke vom Filmdienst gefiel, dass der Film "bei allen investigativen Elementen" und einem "glaubwürdigen Aufklärungsinteresse" seine Mahnungen "nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern überaus unterhaltsam" vorbringe. Mit wirklich neuen Erkenntnissen könne Spurlock allerdings nicht aufwarten - dass der exzessive Konsum von Fast Food "überaus bedenklich" ist, habe man schon vorher gewusst.
Für Susan Vahabzadeh von der Süddeutschen Zeitung ist Super Size Me ein "Horrorfilm", und wenn sich Spurlock "nicht gerade übergeben muss, ein sehr unterhaltsamer Horrorfilm": "So eine Art 'Dschungelcam' im Dienst der guten Sache". Spurlock, der eine "Tapferkeitsmedaille" verdiene, habe "mehr geleistet, als den Selbstversuch zu verfilmen", seine Selbstinszenierung "mag eitel wirken, spielt aber doch sehr schön mit dem Geist einer Zeit, in der jeder seinen Talkshow-Auftritt braucht".
Matthias Heine von der Welt meint, Spurlock versuche erst gar nicht erst zu verhehlen, "beim wem er als Dokumentarfilmer in die Lehre gegangen ist"; der Michael-Moore-Stil trage in manchen Szenen Züge eines Plagiats. Der große Erfolg in den USA erkläre sich auch damit, dass mitunter dem "prolligen Humorbedürfnis der männlichen Zuschauergemeinde von Reality-Stuntshows" entgegengekommen werde. Doch Super Size Me erzähle mehr, er zeige, dass "Essen eine Klassenfrage" ist.
Holger Römers von der Frankfurter Rundschau interessiert sich für den "ebenso aufopferungsvollen wie egozentrischen Körpereinsatz" Spurlocks im Hinblick auf die "Methoden einer womöglich gerade im Entstehen begriffenen neuen Schule des politischen US-Dokumentarfilms". Wie Michael Moore produziere sich Spurlock dabei "ungeniert vor der Kamera" und stoße das zu dokumentierende Geschehen in einer Weise, "zunächst an betagte Sponti-Gesten erinnert, noch mehr aber jüngeren Fernsehformaten abgeguckt ist".
Im Spiegel freut sich Andreas Borcholte, dass der Filmemacher sein ernstes Sujet "mit viel Situationskomik anreichert" und auch nicht vor "drastischen Demonstrationen" zurückschrecke. Der Artikel schildert zudem ausfühlich die Reaktionen von McDonald's.
Evelyn Finger von der Zeit meint, dieser Film verstehe sich "nicht als Kunst, sondern als notwendiges Übel"; er beziehe er seine Plausibilität aus der "Grobschlächtigkeit seiner Gesellschaftskritik". Wenn man das "ermüdend Agitatorische" dieses Films beiseite lasse, dann "leistet er etwas ganz Entscheidendes: Er ruft uns ins Bewusstsein, wie eingeschränkt unsere Freiheit ist, zwischen gut und böse zu wählen". Leider aber "vergisst Spurlock zu zeigen, wie die Bewusstwerdung eines repressiven Bedürfnisses (übermäßiges Fressen) fast zwangsläufig zur Entwicklung eines neuen repressiven Bedürfnisses (Schlankheitswahn) führt, wie leicht eine Sucht durch eine andere ersetzbar ist".
Marli Feldvoss von der NZZ meint, der "wenig attraktive Selbstdarsteller" Spurlock werde "vor allem durch seinen Mut zu unvorteilhaften Stellungen und Einstellungen zu einer Augenweide, etwa wenn er sich beim ersten Erbrechen ablichten lässt, ehe sich sein Körper an die Suchtstoffe Zucker und Fett gewöhnt hatte".

UNGEZOGENE TIERE

Man könnte sie Schelme nennen, Vandalen oder Anarchisten. Was steckt dahinter, wenn Affen zu tief ins Glas gucken, Lemuren zu Drogen greifen, Grizzlis Autos plündern? Ein heiterer Film über tierisches «Fehlverhalten» - aus der Sicht der Menschen.

Die Liste der "Delikte" ist lang. Doch wer würde nicht mit einem schadenfreudigen Schmunzeln zusehen, wie sich durchtriebene Affenbanden an Nachbars Kühlschrank heranmachen oder Lumpis Abendessen stehlen? Wie Bonobos nach dem Hippie-Motto leben: Make Love, not War - und wie die Männchen der Gottesanbeterin vor lauter Liebe den Kopf verlieren?

Der BBC-Film von Marc Hammond zeigt, dass der Erfindergeist der Tiere keine Grenzen kennt. Die Evolution hat jede Kreatur so an ihre Umwelt angepasst, dass sie im Kampf um das Überleben die besten Chancen hat. Um menschliche Verhaltensregeln schert sich im Tierreich keiner. Was zählt, sind die Gesetze der Natur und das Fortbestehen der Art. Und dazu ist nichts zu unfein, zu gemein oder zu hinterlistig. Und manchmal erinnern die «Unarten» der Tiere sogar verblüffend an das Verhalten der Menschen.

HIRNVERLETZT - Verkehrsunfälle und ihre Folgen

Was heisst es, wenn nach einem schweren Verkehrsunfall ein Schädelhirntrauma zurückbleibt? Welches sind die Langzeitfolgen? Was bedeutet es für das familiäre Umfeld, den Freundeskreis, den Arbeitgeber, wenn Betroffene nach einem schweren Verkehrsunfall verändert ins Leben zurückkehren? «DOK»-Autorin Annemarie Friedli zeigt dies in Ihrem Film anhand der bewegenden Schicksale von fünf jungen, hirnverletzten Menschen.

Auch dieses Jahr veröffentlicht die Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) neue Erfolgsmeldungen: weniger Verkehrstote, weniger schwere Unfälle - soweit so gut! Aber welche Schicksale verbergen sich hinter den rund 5'000 Schwerverletzten, die der Verkehr alljährlich fordert?
Der Film zeigt fünf Menschen, die in jungen Jahren bei Verkehrsunfällen Kopfverletzungen erlitten haben und nun für immer gegen Langzeitschäden kämpfen müssen. Sie alle sind von einer Sekunde auf die andere in ein anderes Leben katapultiert worden. Basil, damals 20 Jahre alt verunglückte auf dem Heimweg von der Disco, Simon, ebenfalls 20, auf dem Heimweg nach einem Rekrutenfest. Matthias wurde als knapp zehnjähriger Bub auf dem Fussgängerstreifen angefahren, Simone als 25-Jährige von einem Feuerwehrauto überfahren. Der Velofahrer Wolfgang kollidierte vor kurzem mit einem anderen Fahrrad. Während Wolfgang sich noch in der Rehabilitationsklinik befindet, hat Basil seinen Unfall vor 18 Jahren erlitten. Schon früh musste Basil erkennen, dass ihm niemand mehr helfen konnte. Matthias hingegen tut es noch heute weh, dass er nicht mehr so ist wie vorher, und Simone sagt: «Ich bin hirnverletzt, na und, ich habe mich fürs Kämpfen entschieden».

Neben den direkt Betroffenen wird in diesem eindrücklichen Film auch gezeigt, wie ein solch tragisches Ereignis ganze Familien- und Freundeskreise in Mitleidenschaft zieht. «Keine Eltern wünschen sich das zu erleben, was wir erfahren mussten. Aber wir sind froh, dass unser Sohn wenigstens überlebt hat», sagt Maja Schneebeli. Sie ist die Mutter von Simon, der seit seinem Unfall als Tetraplegiker Pflege rund um die Uhr benötigt.

Noch mitten in der Rehabilitation in der Klinik Bellikon steckt Wolfgang Schramm. Er wollte nach Feierabend nur noch schnell eine kleine Velotour um den Greifensee machen. In einer unübersichtlichen Kurve stösst er mit einem anderen Fahrradfahrer zusammen. Trotz Helm erleidet er bei diesem heftigen Aufprall schwere Hirnverletzungen.

Da ist der Familienvater Basil aus Luzern, der als ausgebildeter Detailhandelsangestellter eigentlich ganz hoch hinaus wollte mit seiner Karriere. Er stand an der Schwelle zum Erwachsenenleben, als ihn ein schwerer Autounfall von der Karriereleiter warf. Heute lebt der 39jährige fast ebenso lange mit seiner schweren Hirnverletzung wie zuvor als gesunder Heranwachsender. Er habe gelernt, damit umzugehen. Seine Defizite seien ihm vertraut. Ihm ist es gelungen, die Veränderungen in seinem Leben zu akzeptieren und ihnen sogar Positives ab zu gewinnen. Er sagt, der Unfall habe ihm Türen geöffnet, die ihm in einer Karriereleiter wohl versperrt geblieben wären. „Ich habe meine Kinder als Hausmann miterzogen, habe ihr Heranwachsen miterlebt – das wäre mir ohne den Unfall wohl nicht möglich gewesen!

Simone hat das Schicksal vor fünf Jahren getroffen. Auf einer Kreuzung fuhr ein Feuerwehrauto mit übersetzter Geschwindigkeit in ihr Auto. Ihre Mutter kam dabei ums Leben, Simone erlitt ein schweres Schädelhirntrauma. Die junge Frau will sich jedoch nicht entmutigen lassen. Sie sagt, sie habe sich für’s Kämpfen entschieden. „was einem nicht umbringt, macht stärker“, meint Simone. Sie sei zwar hirnverletzt, lasse sich ihr Leben jedoch nicht durch diese Verletzung vermiesen und mit einem schelmischen Lächeln fügt die lebensfreudige junge Frau an: „gute Mädchen kommen in den Himmel und böse Mädchen kommen überall hin.“

Der 20jährige Matthias lebt schon zehn Jahre lang mit den Einschränkungen, die ihm seine Hirnverletzung auferlegt. Er ist auf einem Fussgängerstreifen angefahren worden. Im Moment macht er eine Anlehre zum Bauern. Vor allem zu den Tieren hat er ein sehr inniges Verhältnis. Das Erwachsenwerden macht ihm jedoch noch Angst. Aber auch er vermittelt Lebensfreude.

Auch Simi war voller Zukunftspläne, als er auf dem Rücksitz eines Autos so schwer verletzt wurde, dass er seither gelähmt im Rollstuhl sitzt und sich nur sehr beschränkt ausdrücken kann. Gleich nach der Rekrutenschule wollte er nach Kanada auswandern. Nach anderthalb Jahren in der Rehabilitation lebt Simi heute in einem Pflegeheim. Mit all den ihm zur Verfügung stehenden beschränkten Möglichkeiten vermittelt Simi jedoch ein Gefühl intakter Lebensfreude. Maja, seine Mutter, sagt denn auch: „Simi’s Ausstrahlung gibt mir die Bestätigung, dass jedes Leben lebenswert ist, egal wie. Man kann aus jedem Leben etwas machen!“

Die Autorin:

Annemarie Friedli, 1947 in Zürich geboren, seit 1972 bei SF DRS als Redaktorin und Autorin in verschiedenen Sendungen (Rundschau, Quer, Spuren der Zeit, DOK)
Filme für DOK seit 2000:
Alkoholiker (2000)
Hirnschlag (2002)
50 Jahre Ausland SF DRS (Spuren der Zeit - 2003)
Entstellt (2004)