Das Geschäft mit dem Versandhandel
Die Deutschen sind Europameister im Bestellen. 250 Euro pro Kopf konsumierte jeder Bundesbürger im vergangenen Jahr aus dem Sortiment der Versandhändler.
Über das Internet wird besonders gern geordert: fast 25 Millionen Online-Käufer sorgten 2005 für den Rekordumsatz von 6,1 Milliarden Euro.
Die Visitenkarte der Branche ist und bleibt der Katalog. Das weltweit größte Versandhandelsunternehmen Otto bietet im Sommer 2006 über 100.000 Artikel auf 1.100 Seiten feil. Eine logistische Herausforderung für Einkäufer, Grafiker, Qualitätstester und Servicemitarbeiter. Während in Istanbul eine WM-Jeans kreiert wird, kämpft das Fototeam auf Teneriffa gegen Wind und Regen. Qualitätsprüfer in Hamburg schlitzen ein dänisches Sofa auf und im Versandzentrum in Haldensleben werden 300.000 Pakete pro Tag abgefertigt.
Figurformende Mieder oder Hausanzüge aus Plüschtrikot preisen die redseligen Moderatoren des TV-Shoppingsenders QVC dem konsumierfreudigen Zuschauer an. Rund um die Uhr zeigt der Einkauf-Kanal Shows, die sich intensiv der Vorstellung von belgischem Gebäck oder Handtüchern aus Mikrofaser widmen. Trotz Konsumflaute verzeichnen die Einkaufssender zweistellige Zuwachsraten. Das Erfolgsrezept: die Dauerberieselung macht Lust auf Produkte, die man wahrscheinlich sonst nicht suchen würde: vom Dekor-Gartenstein mit Solarbetrieb bis zum Kochtopf mit "Sensordeckel", der beim Erhitzen die Farbe wechselt.
Teleshopping: Vom elastischen Rundumdehnbund zum Kondenswasserauffangbehälter
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