Samstag, 24. März 2007

HEROIN AUS AFGHANISTAN

Afghanistan erlebte nach dem Sturz der Taliban einen gewaltigen Export-Boom: Heroin für Europa. Auch die Schweizer Süchtigen gehören zur Kundschaft. Der Film zeigt mit spektakulären Bildern, was sich in Afghanistan in den letzten Jahren entwickelt hat: In den Strassen der Städte liegen Heroinsüchtige, auf dem Land wird Opium für die Drogenabhängigen der Welt geerntet. Auch wenn die Produktion im Moment leicht zurückgegangen ist, so ist Afghanistan der wichtigste Heroinexporteur der Welt. Die reichen Heroinhändler haben keine Hemmungen. Stolz zeigen sie vor der Kamera ihre Installationen. - Wie beeinflusst das reichliche Angebot aus Afghanistan den Drogenmarkt in der Schweiz?

Erschreckende Entwicklung

Eigentlich hätte man erwartet, dass nach dem Einmarsch der Amerikaner und ihrer Alliierten der Opiummarkt in Afghanistan zusammenbrechen würde, doch das Gegenteil war der Fall. Der Film der französischen Autoren Bruno Evenou, Antonia Francis und Karim Baïla zeigt in Afghanistan eine erschreckende Entwicklung: Heroin ist eines der wichtigsten Produkte des mausarmen Landes. Auf den Märkten, wie z.B. in Mahiwen nahe der Stadt Kandahar, wird die Droge offen verkauft. Dann beginnt sie ihren langen Weg nach Europa. Laut UNO-Schätzungen exportiert das Land am Hindukusch jedes Jahr Heroin im Wert von an die 3 Milliarden Dollar. - Und das Land kommt nicht zur Ruhe, der interne Krieg geht weiter, wie die AKTUELLEN NACHRICHTEN zeigen.

Ein Heroinlabor in Flammen

Es gibt zwar internationale und vor allem US-amerikanische Bemühungen, die Produktion des Heroins einzudämmen. Der Film zeigt die Arbeit der amerikanischen DEA und der UNO und auch wie ein Heroin-Labor zerstört wird. Der Aufwand ist gross, bis jetzt allerdings nur mit geringem Erfolg.

Schweiz: zwei Tonnen jährlich

Was bedeutet dies alles für den Heroin-Markt in der Schweiz? Uta Heinke zeigt den aufwändigen Kampf der Zollbehörden und Drogenfahnder - es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Nach Auskunft von Norbert Klossner, zuständig für Drogendelikte bei der Kantonspolizei Zürich kommen etwa 80 Prozent des Heroins in der Schweiz aus Afghanistan. Und er ergänzt: "Wenn man davon ausgeht, dass wir nur etwa 10 Prozent von dem, was kommt, sicherstellen, dann kann man davon ausgehen, dass es vielleicht zwei Tonnen sind, die jedes Jahr in die Schweiz kommen."

Der Jahresbericht 2005 der UNO-Drogenbehörde

Die UNO-Drogenbeörde in Wien schätzt in ihrem Externer Link Jahresbericht 2005 den Heroinbedarf in Europa auf 170 Tonnen jährlich. Nahezu die gesamte Menge stamme aus Afghanistan, wo trotz den angekündigten Gegenmassnahmen der Mohn zur Herstellung von Heroin weiterhin im grossen Stil angebaut werde. Afghanistan sei mit 87 Prozent Anteil an der weltweiten Rohopium-Produktion nach wie vor der Hauptproduzent. Im Jahr 2005 seien im Land am Hindukusch 4100 Tonnen Rohopium produziert worden.

Weitere Links

Die Externer Link Schweizer Entwicklungshilfe in Afghanistan
Bericht des Eidg. Departements des Innern über Externer Link Drogenabhängige in der Schweiz
Statistik über die Externer Link sozialen Kosten des Konsums illegaler Drogen in der Schweiz erstellt von der Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme

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